Eine besondere Herausforderung für die kommenden Jahre liegt in der Integration von Drohnenverkehren in den bodennahen gemeinsamen (urbanen) Luftraum. Die Umsetzung wird mit Hilfe sogenannter Unmanned Traffic Management (UTM) – Systeme erfolgen und auf den Gesetzgebungen der EASA bzw. den nationalen Übersetzungen für Drohnenverkehre basieren.
Bei der Ausweisung von Lufträumen für Drohnen wird es unerlässlich sein, die kommunale Entscheidungsebene einzubeziehen. Wenn auch die Hauptkompetenz im Bereich Luftfahrt und Luftverkehr beim Bund liegt, ist die Einbindung der Länder, Regionen, Städte bzw. Kommunen in Entscheidungen zur Ausgestaltung des unteren Luftraums geboten. Der untere Luftraum beginnt unmittelbar an der Bodenfläche und endet mit geringem Abstand zum Boden. Damit stehen er und seine Nutzung direkt in Verbindung mit dem Boden und den daran anknüpfenden Interessen und zu schützenden Rechtsgütern der Bürgerinnen und Bürger. Die Ausgestaltung des unteren Luftraums wird damit zu einer wesentlichen lokal-politischen Frage.
Eine Grundlage für die Einrichtung und Ausgestaltung solcher Lufträume ist der kommunale Meinungsbildungsprozess sein. So müssen sich Kommunen die Chancen und Risiken urbaner Drohnenverkehre bewusst machen, eine kommunale Zielvorstellung entwickeln und diese im Rahmen des Ausweisungsprozesses formulieren und einbringen. Dieser Prozess ist für deutsche Kommunen, die sich erstmals mit Verkehrsbewegungen in der dritten Dimension beschäftigen noch weitgehend undefiniert. Im Rahmen dieses Projektes soll der Prozess am Beispiel der UAM-Modellstadt Aachen einmal durchgespielt werden. Darüber hinaus soll eine erste inhaltliche Diskussionsrunde stattgefunden haben, welche den Startpunkt für den Aachener Meinungsbildungsprozess zur Einrichtung von Drohnen-Lufträumen abbildet.
Dieser Prozess wurde in enger Abstimmung mit der Stadt Hamburg durchgeführt, welche parallel ein ähnliches Projekt durchführt. In einem kommunalen Meinungsbildungsprozess sollen die relevanten Fachstellen nicht nur informiert werden, sondern vor allem auch gemeinsam und in gesonderten Fokusgruppen die Anforderungen an einen Aachener Luftraum diskutieren und formulieren, um diese in einem Bericht für die weitere Verwendung aufzubereiten.
Es ist anzunehmen, dass die städtischen und regionalen Luftraum-Profil höchst individuell sein werden, und die Anforderungen sowie Daten nur durch die Kommunen zu identifizieren und kommunizieren sind. Welche Kompetenzen lokal und welche von Land oder Bund übernommen werden ist derzeit offen und muss erarbeitet und bestimmt werden. Dabei spielen nicht nur die Wünsche der Kommunen eine Rolle, sondern auch die vorhandenen Kenntnisse, technischen Infrastrukturen usw.